Unser Waldkindergarten
Waldkindergarten
Darmstadt e.V.
Die Wände so weit wie die ganze Welt
Unser Waldkindergarten
Wir gehen täglich mit 20 Kindern und 3-4 Erzieher/innen in den Wald.
Wir haben ein wunderschönes Grundstück gepachtet, das der Gruppe nicht nur als Anlauf- und Sammelstelle dient, sondern den Kindern verschiedene Spielflächen bietet.
An einem Tag in der Woche ist Platztag an welchem die Kinder gezielt den Werkstattbauwagen zum freien Gestalten, Werken mit Holz, Bauen, Schneiden oder Kleben nutzen. Die Hütte dient als Treffpunkt für den Morgenkreis, vor allem in der kalten Jahreszeit, sowie zum Vorlesen oder Spiele spielen. Für die Mittagsbetreuung steht eine weitere Hütte zur Verfügung.
FAQ — Häufig gestellte Fragen
Im Wald suchen sich die Kinder ein abgelegenes Örtchen, welches natürlich außerhalb des Spielbereichs liegt. Zum Gepäck gehören Klappspaten und Toilettenpapier, so dass größere Geschäfte auch ordentlich unter die Erde kommen. Es wird darauf geachtet, dass nach dem Toilettengang die Hände gesäubert werden. Langjährige Erfahrungen zeigen, dass die Kinder nur sehr selten während des Vormittages ein großes Geschäft machen müssen.
Die Mittagshütte auf dem Platz ist mit einer Komposttoilette ausgestattet.
Petra Acker
Beruf: Gemeindepädagogin
Zusatzqualifikation: Natur- und Umweltpädagogin
Jahrgang 1961, Mutter dreier erwachsener Kinder
Ich war nach meiner Ausbildung einige Jahre in der Familienbildungsarbeit sowie in verschiedenen Kindergärten tätig. Eigene positive Naturerfahrungen in der Kindheit haben mein Interesse an Naturpädagogik begründet, und so hatte ich das Glück, seit der Gründung des Waldkindergartens als Erzieherin dabei zu sein. Nebenberuflich leite ich Waldgruppen und bin im musikpädagogischen Bereich tätig. Meine Schwerpunkte sind: Musik-, Bewegungs-, Werkel- und Sinneswahrnehmungsangebote. Im Waldkindergarten beobachte ich besonders gerne Vorgänge in der Natur und baue gerne Seilkonstruktionen zum Klettern und Schaukeln. Die sinnliche Erfahrung mit den Elementen der Natur ist mir in meiner Arbeit wichtig. Ich singe gerne mit den Kindern zur Gitarre und freue mich, dass wir vom deutschen Sängerbund als singfreudiger Kindergarten ausgezeichnet wurden.
Grit von Tucher
Ich arbeite seit August 2012 im Waldkindergarten Darmstadt e.V. und freue mich jeden Tag aufs Neue zu sehen, wie die Kinder in der Natur ihre Spielideen entwickeln und ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Die Kinder erleben hautnah den Wechsel der Jahreszeiten und können im Rhythmus der Natur mitschwingen. Meine Schwerpunkte: In meiner Arbeit ist es mir wichtig, Raum zu schaffen, dass die Kinder im Einklang mit der Natur ihre Kompetenzen erfahren und entwickeln können. Außerdem liegt mir sehr am Herzen, die Kinder für Naturbeobachtungen im Wald zu sensibilisieren und ihnen diese zu erklären. Mein beruflicher Weg in den Wald verlief in kleinen Schritten. Ich war lange Zeit Erzieherin im städtischen Kinderheim Darmstadt und habe schon damals die Nähe zur Natur in meine Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen mit einbezogen. Während meiner Elternzeit habe ich als Erzieherin im Naturkindergarten Eberstadt gearbeitet und meine Liebe zur Arbeit in der Natur gänzlich entdeckt. Nachdem ich noch zwei Jahre als Integrationserzieherin in einem städtischen Kindergarten gearbeitet habe, habe ich jetzt die Möglichkeit, mich im Waldkindergarten Darmstadt e.V. einzubringen.
Elterninitiative
Es handelt sich bei unserem Waldkindergarten um eine Elterninitiative. Der Kindergarten wird getragen durch einen gemeinnützigen Verein, dessen Mitglieder wir Eltern sind. Dadurch gestalten wir eigenverantwortlich am Kindergarten mit. Das Funktionieren des Projektes Waldkindergarten ist ohne diese Mitarbeit nicht denkbar. Elternarbeit macht Spaß und ist ausdrücklich erwünscht! Auf regelmäßigen Austausch zwischen Eltern und Erzieher/innen legen wir großen Wert. Wir bieten individuelle Elterngespräche an.
Elternarbeit betrifft:
• alle organisatorischen Arbeiten (Putzdienst, Mittagessen abholen, Instandhaltung Bauwagen, Gartenarbeit, Reparaturen auf dem Grundstück etc.)
• die gesamte Vereinsarbeit (Vorstand)
• sich mit seinen eigenen Fähigkeiten einzubringen
• die Teilnahme an 2 Mitgliederversammlungen pro Jahr
• die Teilnahme an unseren Elternabenden
• die Teilnahme an 4 Arbeitseinsätzen
• die eigenständige Übernahme und Abwicklung von Aufgaben (z.B. Gestaltung von Sommerfest, Tag der offenen Tür, Aktualisieren der Website, Materialbeschaffung, Pflege unserer Bienen etc.)
• Verantwortungsgefühl dem Kindergarten gegenüber haben
Einbindung der Eltern
Elternabende
Es gibt mindestens 3 Elternabende pro Jahr, zu denen die Erzieher/innen schriftlich per Aushang einladen, den sie planen und leiten. Es geht in den Elternabenden darum, den Kindergartenalltag transparent zu machen und Organisatorisches abzuklären.
Bei speziellen Themen, die von den Eltern gewünscht werden, bei denen es um die Entwicklung der Kinder geht, beispielsweise Umgang mit Medien, kann auch ein gesonderter Elternabend von dem/der Elternsprecher/in angeregt und externe Referenten eingeladen werden.
Elterngespräche
Nach vorheriger Terminabsprache können ausführliche Elterngespräche mit einem/einer Erzieher/in geführt werden. Diese Gespräche werden vom ganzen Team vorbereitet und finden in der Regel einmal pro Jahr statt. Kurze Tür- und Angel- Gespräche sind selbstverständlich jederzeit möglich.
Transparenz
Über das Gruppengeschehen werden die Eltern zusätzlich zu den Elternabenden nach Bedarf über Infoblätter und Aushänge informiert. Unsere Erzieher/innen schreiben ausführliche Wochenberichte die jeweils Ende der Woche ausgehängt werden. In einem Schaukasten können Funde aus dem Wald und Basteleien der Kinder besichtigt werden.
Mitarbeit
Es besteht die Möglichkeit, dass auch Eltern in Absprache mit den Erzieherinnen Angebote für die Gruppe machen können, die ansonsten im Wald nicht gut möglich sind oder die den besonderen Interessen eines Elternteils entsprechen. Wir begrüßen diese Form von Mitarbeit der Eltern, da sie den Erfahrungshorizont der Kinder erweitert.
In unserem Kindergarten werden die Kinder von 8:00 Uhr—13:00 Uhr oder von 8:00 Uhr—14:30 Uhr inklusive eines gemeinsamen, vegetarischen Mittagsessens betreut. Die vom Caterer zubereiteten und von den Eltern angelieferten Mahlzeiten kosten zur Zeit 3,40 Euro pro Tag. Es werden Kinder vom vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Beginn der Schulpflicht aufgenommen.
Der Vorstand entscheidet über die Aufnahme der Kinder nach bestimmten Kriterien, z.B. ausgewogene Anzahl von Jungen und Mädchen, soziale und ökonomische Gesichtspunkte.
Kinder mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung werden in den Waldkindergarten aufgenommen, wenn ihren Bedürfnissen Rechnung getragen werden kann. Kinder, deren Geschwister bereits den Waldkindergarten besuchen oder besuchten, werden vorrangig behandelt.
Mit ihrer Unterschrift im Betreuungsvertrag erteilen die Eltern die Erlaubnis zur Anfertigung einer Adressenliste zu interner Nutzung, die an alle Kindergarteneltern verteilt wird.
Unser Jahresbeitrag beträgt 30,-€.
Die Stadt Darmstadt übernimmt die Betreuungskosten für täglich 6 Stunden (30 Stunden wöchentlich). Da der Kindergarten 32, 5 Stunden wöchentlich geöffnet hat, entfällt ein monatlicher Anteil von 31,75 € (Stand 2021) auf die Eltern.
8:00—8:45 Uhr
Bringen der Kinder durch die Eltern,
Informationsaustausch zwischen Eltern und Erzieher/innen,
Freies Spiel auf dem Grundstück.
9:00—9:45 Uhr
Begrüßung der Kinder im Morgenkreis, gemeinsame Bewegungs- und Mitspiellieder, Erzählrunde, Abstimmung, an welchem Platz heute gespielt wird, Aufbruch in den Wald.
10:00 Uhr
Am Frühstücksplatz angekommen, werden erst einmal Hände gewaschen, bevor gemeinsam gefrühstückt wird.
Anschließendes Freispiel mit Baumstämmen, Seilen, Stöcken etc. oder Angebote
(Wesen des Freispiels: die Kinder bestimmen selbst, was, mit wem, wie und wie lange sie spielen).
Eine wichtige Aufgabe des pädagogischen Personals während des Freispiels liegt in der Beobachtung. Sie gibt Aufschluss über das Sozialverhalten, Sprachentwicklung und die Kreativität des Kindes in der Gruppe.
Vieles, was das Kind für diesen Lebensabschnitt braucht, lernt es durch Spiel. Spielen ist gleichzusetzen mit Arbeiten, ist Experimentieren, sich mit dem Unbekannten, Neuen vertraut machen. Spielen ist auch, was sich aus der Neugierde ergibt, ist spontan. Das freie Spiel ist deswegen ein wesentlicher Schwerpunkt des Tagesablaufs.
12:00 Uhr
Zum Abschlusskreis fassen sich die Kinder an den Händen. Nach einem Lied oder Kreisspiel machen sich die Kinder auf den Rückweg.
12:30—13:00 Uhr
Abholzeit und erneutes Spielen und Werkeln auf dem Grundstück.
13:00—14:30 Uhr
Mittagsbetreuung: Die Kinder essen gemeinsam, anschließend ist Zeit zum Vorlesen und Spielen.
Um einen reibungslosen Ablauf im Wald zu gewährleisten ist das Einhalten von Regeln notwendig. Dazu gehören beispielsweise:
- alle Kinder bleiben in Sichtweite der Erzieher/innen.
- alle Kinder warten an den vereinbarten „Haltepunkten“ aufeinander
- aus dem Wald darf nichts verzehrt werden.
- außer an Geburtstagen sind Süßigkeiten nicht erwünscht
- tote Tiere dürfen nicht angefasst werden
- mit Tieren und Pflanzen sollte vorsichtig umgegangen werden.
- die Kinder tragen ihre Rucksäcke selbst und räumen sie nach dem Frühstück ein
- vor dem Essen werden die Hände gewaschen
- mit Stöcken, Steinen und anderen Gegenständen darf nicht geschlagen oder geworfen werden
Im Wald gibt es für die Kinder zahlreiche Möglichkeiten, sich kreativ zu betätigen. Werkeln oder bauen mit Naturmaterialien, matschen, sägen, schnitzen, Landschaften oder Hütten bauen. Zusätzlich bietet der Werkstattbauwagen auf dem Kindergartengelände weitere Gestaltungs- und Werkelmöglichkeiten.
Zum Gestalten und Malen sind im Waldkindergarten elementare Materialien (Papier, Stifte, Kleber, Scheren, Werkzeuge, Natur- und Werkmaterial...) vorhanden, die die Kinder in der Bring- und Abholzeit benutzen können. Darüber hinaus finden situationsbezogene Kreativangebote in Kleingruppen im Wald oder auf dem Grundstück statt.
Das Singen, Tanzen und Musizieren ist ein wichtiger Bestandteil unseres Kindergartenalltags. Unsere Erzieherinnen singen täglich mit den Kindern. Die Gruppe wird von einer Gitarre oder von den Kindern selbst mit Bewegungen und allerlei Rasseln, Trommeln und Klappern begleitet.
Als erster Kindergarten in Darmstadt, haben wir die Auszeichnung „FELIX“ erhalten. FELIX ist ein Qualitätszeichen als Anerkennung für tägliches und kindgerechtes Singen und Musizieren im Kindergarten.
Der Waldkindergarten als integrative Einrichtung
Die Aufnahme von entwicklungsverzögerten und behinderten Kindern ist in unserer Einrichtung bewusst gewollt. Integrativkinder sollen die Chance erhalten, die Bewegungsmöglichkeiten, die ein Waldkindergarten bietet zu nutzen. Gleichzeitig wird das Miteinander von Kindern mit und ohne Integration gefördert. Bei erfolgter Aufnahme eines Integrativkindes wird eine Betreuungsperson als Integrativkraft eingestellt, welche die Aufgabe hat, den Kontakt zu den Eltern des Integrativkindes zu pflegen. Sie ermöglicht es dem Team, in besonderem Maße für die Integration des Kindes zu sorgen. Der Waldkindergarten Darmstadt arbeitet seit Jahren erfolgreich mit der Frühberatungsstelle für entwicklungsgefährdete Kinder zusammen.
Rituale, traditionelle Feste und Religion
Neben den immer wieder kehrenden Ritualen im Tagesablauf werden alle besonderen Ereignisse mit Ritualen bekräftigt und gefeiert: Geburtstage, Abschiede, Feste im Jahreskreislauf etc. Es wird die Teilnahme an dem Brauchtum, das bei uns üblich ist (Fasching, Weihnachten, Ostern, Laternenfest, Sonnenfeste etc.) befürwortet, allerdings ohne dabei eine Religion zugrunde zu legen, da die Erzieher/innen nicht in die religiöse Erziehung der Eltern eingreifen wollen. Das heißt natürlich nicht, dass religiöse Themen ausgrenzt werden, wenn die Kinder daran interessiert sind. Wichtig ist dabei vor allem gegenseitige Toleranz.
Supervision und Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte
Zur objektiven Reflexion und zur Sicherung der Qualität (z. B. praktische Umsetzung der Konzeption) ihrer pädagogischen Arbeit erhalten unsere Erzieher/innen Supervision, sofern es das Budget des Waldkindergarten erlaubt (Supervision bedeutet: Beratung eines Arbeitsteams von einem Psychologen oder Pädagogen und findet bei uns so alle 6—8-Wochen statt). Die Erzieher/innen haben die Möglichkeit, sich entsprechend ihrer Interessen und der Interessen des Waldkindergartens bis zu einer Woche jährlich beruflich fortzubilden.
… aus unserem Waldkindergarten
Hier findet ihr unsere schönsten Fotos, die einen Eindruck von dem vermitteln was unsere Kinder im Waldkindergarten erleben.